Noch keine Idee für die 3.000 Euro Inflationsausgleich?

3.000 Euro Inflationsausgleich gibt es vom Staat -

so wird es zumindest von vielen Mitarbeitern wahrgenommen. Der Staat hat immerhin 3.000 Euro "Inflationsprämie" zugesagt. Dass die dreitausend Euro vom Arbeitgeber gezahlt werden und auch genau diesen Betrag an Kosten verursacht - diese Botschaft kommt kaum bei den Lohnempfängern an. Was erwartet der/die deutsche Gehaltsempfänger*in?

Da hatte die Bundesregierung eine gute Idee, nämlich den Bundesbürger*innen die Lasten der Infaltion abzunehmen. Dafür verteilte sie auch gleich großzügig brutto für netto Geld - aber nicht aus ihrer Tasche sondern aus Ihrer Unternehmenskasse. "Dreitausend Euro - steuer- und abgabenfrei, vom Staat" - ist in der Kurzuform das, was möglicherweise bei vielen Bürgern hängengeblieben ist. Dieses Goodie geht auf den Staat. Nicht auf Ihr Haus. Aber ganz ehrlich - wollen Sie als Unternehmer das so stehenlassen?

Erwarten Ihre Mitarbeiter jetzt 3.000 Euro?

Wie werden diese Mitarbeiter*innen reagieren, wenn sie weniger oder nichts bekommen? Als Arbeitgeber stellen Sie sich möglicherweise die Frage: Müssen wir das machen? Müssen es 3.000 Euro sein? Für jeden? Können oder müssen wir den Betrag für eine Teilzeitkraft anteilig zahlen? Kann es auch weniger sein? Welche Optionen gibt es?

Was machen die anderen?

Ganz spannend ist es sicher in Familien wenn einer die volle Infaltions"prämie" bekommt und der andere nur die Hälfte. Oder gar nichts. Oder wenn der eine Arbeitgeber monatlich einen Hunderter springen lässt und der andere schon 3.000 Euro überwiesen hat. Wie steht der andere Arbeitgeber dann da?

Sprengstoff im War for Talents

Klar ist, gut gemeint ist auch hier die kleine Schwester von extrem lausig. Es gilt, die Sache richtig gut zu machen und mindestens ebensogut zu kommunizieren. Denn Ihre Mitarbeiter sollen dieses Inflations-Goodie Ihrem Wertschätzungs-Konto gutschreiben und nicht dem Staat, oder?

Das Handelsblatt hat einige Informationen zusammengetragen, die helfen können, Orientierung zu finden. Hier die aus meinen Augen interessantesten Punkte:

Facts

Bis zu 3.000 Euro können Arbeitgeber bis Ende 2024 steuer- und abgabenfrei überweisen.

Einen Rechtsanspruch auf den Infaltionsbonus gibt es nicht. Eine Verpflichtung ist die Auszahlung des Inflationsausgleiches für (nicht tarifgebundene) Unternhemen nicht.

Unter dem Aspekt der Gleichbehandlung dürfen nicht einzelne Mitarbeiter den Bonus bekommen und andere nicht. Jedoch können Gruppen definiert werden, deren Bonus sich unterscheidet und so Geringverdiener stärker unterstützt als Besserverdiener.

Tarifvertrag? Must do!

Die Metall- und Elektroindustrie hat sich bereits im November auf die Auszahlung von 3.000 Euro geeinigt. Die Arbeitgeber können wählen, wann sie das Geld auszahlen. Schon im Oktober haben die Pharma- und Chemiepartner 3.000 Euro Infaltionsbonus festgelegt. Auszahlung in zwei Tranchen.

Lieber Bayer als Rossmann

Bei Bayer gibt es, dank TV, 3.000 Euro in zwei Tranchen.

Bertelsmann zahlt 3.000 Euro, auch in zwei Tranchen - an die, die unter 75.000 Euro Jahreseinkommen liegen. Wer mehr verdient geht nicht leer aus, bekommt jedoch "nur" 2.000 Euro.

Die Deutsche Bank, eigentlich als bonusverwöhnendes Haus bekannt, hält sich dezent zurück und überweist 1.500 Euro Inflationsausgleich.

Rossmann zahlt 500 Euro, Trigema unterstützte mit monatlich 100 Euro von Oktober bis Dezember 2022 und entscheidet nach wirtschaftlicher Lage über eine Verlängerung, Lidl und Kaufland lassen einmalig 250 Euro springen.

Was haben Sie geplant?

Kombinationsideen und Alternativen

Im Folgenden möchte ich Ihnen zwei Ideen zeigen, die nicht nur gegen die leeren Portemonnaies heute, sondern für vollere Geldbeutel heute und später sorgen:

Altersvorsorge

Altersarmut, nicht genug abgesichert zu sein, Inflation, die der sowieso schmalen Rente zusetzt - die Sorgen um das finanzielle Wohlergehen treibt die Jungen genauso um wie die Silverager. Laut Metallrente Jugendstudie 2022 ist "die Angst vor Altersarmut groß", denn 90 % sagen "dass sie privat vorsorgen müssen, um im Alter nicht arm zu sein." Das Kölner IW hat 35 - 64-jährige Deutsche zu ihren Ängsten befragt. Die Antwort: Sie fürchten nicht etwa um Gesundheit oder ihren Arbeitsplatz. Sondern um ihre Alterssicherung.

"Mit Altersvorsorge treffen Unternehmen bei allen Altersgruppen ins Schwarze.

85 % der unter 35-jährigen sagen, dass das Versorgungswerk ihres Unternehmens ein wichtiger Faktor für sie ist.

Finanziell sorgenfrei zu sein, erhöht die Lebensqualität und die Gesundheit, macht weniger Stress und erhöht die Leistungsfähigkeit."

Den Inflationsausgleich für die betriebliche Altersvorsorge einsetzen und gleichzeitig Zukunftssicherheit geben: Durch die Übernahme der Einzahlungen in die bAV durch das Unternehmen (anstelle durch Gehaltsumwandlung) erhält der Mitarbeiter sofort jeden Monat ein höheres Netto und somit mehr Geld im Portemonaie. Hier zählt auch die Optik: Jeden Monat ist die Höhe des Arbeitgeberbeitrages auf der Gehaltsabrechnung ausgewiesen.

TIPP: Unternehmen, die bisher nur den Pflichtzuschuss (15%) oder die Sozialversicherungsersparnis (20%) weitergegeben haben, können mit dieser Vorgehensweise den Sprung zu einem besseren Employer Branding in Sachen Altersvorsorge einleiten.

  • Wussten Sie, dass ein höherer bAV-Zuschuss zeitlich begrenzt eingesetzt werden kann?

Gesundheit

Gesunde Mitarbeiter sind leistungsstärker. Kranke Mitarbeiter kosten mehr als gesunde. Sie belasten die anderen Teammitglieder, es kostet Stimmungspunkte bis hin zu weiteren Überlastungserkrankungen.

Wenn gespart werden muss, wird oft an der eigenen Gesundheit gespart. Die neue Brille wird aufgeschoben, die Sanierung der Zähne hinausgezögert, Vorsorgeuntersuchungen werden nicht wahrgenommen, Rezeptzuzahlungen belasten stärker. Die Folge sind bekannt: Mehr Ausfallzeiten, höhere Genesungskosten, eingeschränkte Leistungsfähigkeit. Sorgen machen krank.

Gesundheitsbudgets können an dieser Stelle eine einfache, preiswerte und sehr hilfreiche Sache sein.

Gesundheitsbudgets funktionieren sehr einfach, sind leicht verständlich, bringen sofort Geld ins Portemonnaie zurück und belasten das Unternehmen kostenseitig kaum!

Mit einem Gesundheitsbudget kann der Mitarbeiter sein Brille, Vorsorgeuntersuchungen, Zahnarztrechnungen (z.B. für professionelle Zahnreinigung), Rezeptzuzahlungen, Physiotherapie, Heilpraktiker, Osteopathie und vieles mehr erstattet bekommen. Die Budgets sind je nach Tarif pro Jahr 300, 600, 900 bis 1.250 Euro wert - und schonen das Arbeitgeberbudget. (Nebenbei sind sie HRs Liebling - weil außer An/Abmeldung HR nichts abzuwicklen hat!)

  • Wussten Sie, dass diese Gesundheitsbudgets sowohl für gesetzlich als auch für privat krankenversicherte Mitarbeiter*innen einsetzbar sind?

"Verantwortungsvollen Unternehmen gelingt es,

die individuellen Bedarfe ihrer Mitarbeiter*innen zu verstehen

und dafür

Unterstützung & wertvolle Lösungen anzubieten."

Die Sicht des Arbeitspsychologen

"Aus Sicht von Arbeitspsychologen ist die Inflationsprämie sinnvoll. „Die Sonderzahlung signalisiert den Beschäftigten, dass sich das Unternehmen um sie kümmert“, sagt etwa Hannes Zacher von der Universität Leipzig.

"Die Prämie sei

„vor allem aber ein symbolischer Akt“ und könne dazu beitragen,

die Motivation der Mitarbeiter zu steigern und die Bindung an den Betrieb zu festigen."

Soweit das Handelsblatt am 28.11.2022

Wie sieht die beste Lösung für Ihr Unternehmen aus?

Die beste Lösung hat im Fokus: Ihre Unternehmenswerte und Ziele sowie die individuellen Wünsche und Bedarfe Ihrer Mitarbeiter*innen. Welche dieser Varianten passt am besten zu Ihrem Unternehmen?

  • Variante 1) 3.000 Euro Inflationsausgleich brutto für netto oder

  • Variante 2) die Übernahme der betrieblichen Altersvorsorge bis zu 250 Euro für ein Jahr oder

  • Variante 3) 50 Euro Inflationsausgleich plus 900 Euro Gesundheitsbudget plus Erhöhung des bAV-Zukunftszuschusses auf 50 %

Haben Sie Ihre Variante gefunden? Prima.

  • Sie sind Geschäftsführer*in eines kleinen oder mittelständischen Unternehmens?

  • Sie möchten wissen, welche Möglichkeiten in der Praxis für ihr Unternehmen sinnvoll und praktikabel sind?

  • Sie möchten grundsätzlich mehr zum Thema Employer Branding erfahren?

Unser Angebot im Januar 2023 gilt

exklusiv für Geschäftsführer, HR-Entscheider und Steuerberater:

Thema: Benefits & Infaltionsausgleich

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Sie haben vorab Fragen zu unserer Expertise, zu unserer Abrechnung oder eine andere Frage? Dann schreiben Sie mir doch einfach!

 

Cordula Vis-Paulus